Der Landeslehrpreis 2021 für die Duale Hochschule Baden-Württemberg geht an die Studienakademie Karlsruhe

Kay Margarethe Berkling, PhD, Leiterin Studiengang Informatik, DHBW Karlsruhe, wurde mit dem Landeslehrpreis 2021 für ihr Projekt „Phoenix“ ausgezeichnet. Ihr ist es mit diesem Projekt gelungen, dass sich Studierende während der Corona-bedingten Online-Semester vernetzen, und hat so Begegnung in Zeiten weitgehender sozialer Isolation möglich gemacht.

In diesem Jahr wurden wieder sechs Preise vergeben: Fünf für besondere Lehrpersönlichkeiten und -konzepte an den verschiedenen Hochschularten - Universitäten, Pädagogische Hochschulen, Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Kunst- und Musikhochschulen und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg - sowie eine Sonderauszeichnung für Studierende.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer ist beeindruckt von den Leistungen der Preisträger*innen: „Sie überzeugen mit ihren innovativen und kreativen Ansätzen in der Lehre und stehen stellvertretend für die vielen Lehrenden, die unsere Studierenden täglich begeistern und mit in neue Wissenswelten nehmen.“

Für die DHBW geht der mit 50.000 € dotierte Preis an die Professorin Kay Berkling. Sie konnte mit ihrem Projekt „Phoenix“ überzeugen. Studierende erstellten ein digitales Netzwerk, das es ihnen auch während der Corona-bedingten Online-Semester ermöglichte, sich kurs- und jahrgangsübergreifend austauschen zu können. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass bestehende digitale Klassenräume zwar Lehre erlauben, aber nur sehr bedingt zufällige Begegnungen, spontane Treffen oder einen echten Austausch ermöglichen. Durch diese Online-Distanz fühlten sich viele Studierende allein gelassen. Um dem entgegenzuwirken entstand das Projekt „Phoenix“ mit dem Anspruch, auf einer digitalen Plattform jeden jederzeit und von überall kontaktieren zu können und gemeinsam eine digitale Welt zu gestalten. Studierende der Fachrichtung Informatik entwickelten eigeninitiativ ein zentrales, gemeinsames Netzwerk, das die Nachteile der herkömmlichen Plattformen überwindet und so einen aktiven, jahrgangsübergreifenden Austausch ermöglicht. Die konstante Weiterentwicklung bis hin zu digitalen Räumen, in denen sich Besucher*innen zusammenfinden und Gespräche führen können, ermöglicht gleichermaßen Spontanität und Privatsphäre.

DHBW-Präsident Professor Arnold van Zyl gratulierte der Preisträgerin: „Onlinelernen und Onlinelehre während der Corona-Pandemie sind sowohl für die Studierenden als auch für die Lehrenden eine große Herausforderung. Direkte Begegnungen und der persönliche Austausch sind für ein erfolgreiches Studium unerlässlich. Es ist der Initiative von Professorinnen wie Kay Berkling zu verdanken, dass solche Begegnungen auch ihm digitalen Raum möglich wurden und die große Umstellung gelingen konnte.“

Der Preisgeld soll dazu verwendet werden, das Projekt Phönix in Zusammenarbeit mit Studierenden und Dualen Partnern nachhaltig aufzubauen und zu stärken.

Der Landeslehrpreis geht bereits zum sechsten Mal an eine*n Professor*in der DHBW Karlsruhe.
Mit dem Landeslehrpreis würdigt das Land jedes Jahr beispielhafte und besonders gute Leistungen in der Lehre. Seit seiner Vergabe Mitte der 90er Jahre hat er an den Hochschulen des Landes zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Lehre und den Kriterien einer guten Lehre geführt. 2009 wurde das Vergabeverfahren umgestellt, sodass die unterschiedlichen Hochschularten mehr Berücksichtigung finden. Auch die Kunst- und Musikhochschulen sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg werden seitdem in das Konzept miteinbezogen. Bislang wurden insgesamt mehr als 400 Hochschullehrer*innen ausgezeichnet.

 

Kay Berkling - zur Person

Kay Berkling, PhD ist seit 1. Mai 2012 Professorin mit Lehraufgaben im Studiengang Informatik an der DHBW Karlsruhe. Sie hat ihren PhD am Oregon Graduate Institute of Science & Technology (heute OHSU) 1996 in Informatik mit Schwerpunkt in der automatischen Sprachenerkennung erhalten. Ihre Expertise liegt in der Verschmelzung von linguistischem Know-how mit statistisch basierten Systemen. Nachdem sie bei Lincoln Laboratory, MIT, tätig war, zog sie in die Schweiz und arbeitete im Innovationslab der Schweizer Großbank UBS. 2004 erhielt sie den Auftrag, als Full Professor für Software Engineering an die Polytechnic University of Puerto Rico zu gehen. 2008 zog sie nach Deutschland und ergänzte ihr Profil mit einer Lehrerausbildung, um die Forschung in Sprachen und Medien didaktisch auszuweiten. Veröffentlichungen dazu gehören zum Thema „Automatische Analyse von Rechtschreibfehlern“ unter Verwendung von Spracherkennungsmethoden in Zusammenarbeit mit dem KIT, der Pädagogischen Hochschule und der DHBW Karlsruhe. Für das Projekt „Phontosia – und die Zauberworte“ wurde sie 2016 mit dem NEO Preis der TechnologieRegion Karlsruhe ausgezeichnet. Professorin Kay Berkling hält vorwiegend Vorlesungen in Software Engineering, Algorithmen und Verteilten Systemen und integriert regelmäßig Forschungsprojekte aus diversen Disziplinen in den Unterricht.

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