Zwölf Vorbilder für junge Frauen in der Wissenschaft - der neue Role-Model-Kalender ist da

Der Frauenanteil in der Wissenschaft hält sich deutschlandweit bei 23 Prozent; auch beim Thema Corona dominieren männliche Wissenschaftler die Debatte. Überdurchschnittlich viele Frauen verlassen nach der Promotion die Wissenschaft, publizieren weniger und müssen länger auf eine Professur warten. Dass es auch anders geht, beweist der neue Role-Model-Kalender der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Der ewige Kalender portraitiert zwölf starke DHBW-Professorinnen und zeigt Karrieren und Persönlichkeiten in ihrer ganzen Vielfalt.

Bewusst haben sie sich für das Kalenderformat entschieden, so Prof. Dr. Yvonne Zajontz, Gleichstellungsbeauftragte der DHBW Heilbronn und Initiatorin des Projekts. „Wir wollten mit alten Mustern brechen, die Frauen in Kalendern oft zu bloßen Objekten degradieren.“ Deshalb sieht man auf dem Role-Model-Kalender der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Portraits von zwölf starken Frauen und zwölf Karrieren in der Wissenschaft. Im November 2018 gewann Prof.in Dr.in Yvonne Zajontz das Projekt, das aus Mitteln des Professorinnenprogramms (PP) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt wird. Zwei Jahre später ist das Gemeinschaftsprojekt der zwölf Wissenschaftlerinnen, der Fotografin Terzo Algeri, des Designers Prof. Dr. Andreas Lanig und Projektkoordinatorin Ines Keck, bereit zum Versand.

Zajontz engagiert sich seit vielen Jahren als Gleichstellungsbeauftragte an der DHBW Heilbronn und hat bereits sieben Projekte in den letzten Jahren beantragt, gewonnen und durchgeführt. Dabei ist sie Teil eines Hochschulteams, das in Sachen Gleichberechtigung Vorreiter ist. Die Zahlen der DHBW Heilbronn können sich sehen lassen – selbst im bundesweiten Vergleich. In den letzten fünf Jahren wurden genauso viele Professuren an Frauen wie an Männer vergeben. Seit der Gründung des DHBW-Standorts Heilbronn vor fast zehn Jahren stieg damit der Anteil von Frauen in der Lehre auf knapp 30 Prozent.

„Frauen sind in der Wissenschaft immer noch unterrepräsentiert. Mit diesem Kalender geben wir unseren Wissenschaftlerinnen mehr Sichtbarkeit, wir stellen ihre Leistungen und Potenziale in den Fokus“, so die Rektorin der DHBW Heilbronn Prof. Dr. Nicole Graf, Wirtschaftswissenschaftlerin und Role-Model Nummer neun im Kalender.

Das Projekt „Professorinnen brennen für die Wissenschaft“ setzt an einem kritischen Punkt der Karriere an: Obwohl mehr junge Frauen als Männer Abitur machen, die Hälfte aller Studierenden weiblich ist und knapp die Hälfte aller Dissertationen von Frauen verfasst werden, verlassen nach der Promotion überdurchschnittlich viele Frauen die Wissenschaft. Nur jede vierte Professur in Deutschland ist von einer Frau besetzt. Das hat vielfältige Gründe: Oft herrschen antiquierte Vorstellungen über den Beruf der Professorin, Frauen haben weniger Zugang zu Forschungszeit und Forschungsmitteln, auch die Zusammensetzung der Berufungskommissionen ist oft entscheidend. Dass es auch anders geht, zeigt die DHBW mit diesem Kalender. Zwölf Wissenschaftlerinnen beweisen, dass der Beruf der Professorin spannend und vielseitig ist und dass neben der Lehre viel Platz für eigene Projekte und die Familie bleibt.

„Vielfalt und Gleichstellung sind von größter Bedeutung für unseren Erfolg als Hochschule. Wir benötigen in den kommenden Jahren viele motivierte Wissenschaftlerinnen, die mit uns die DHBW und die nächste Generation von Fach- und Führungskräften entwickeln. Als zertifizierte familienfreundliche Hochschule schaffen wir hierfür ein geeignetes Umfeld. Der Role-Model-Kalender ist ein weiteres positives Signal an junge Frauen, dass eine Karriere in der Wissenschaft nicht nur möglich, sondern spannend und erfolgversprechend ist“, betont Prof. Arnold van Zyl, Präsident der DHBW.

Kalender "Frauen brennen für die Wissenschaft"