DHBW-Studien zum Corona-Semester finden international Beachtung

Forscher*innen der DHBW haben im Rahmen einer internationalen Online-Konferenz erstmals Zwischenergebnisse zweier Studien zum Corona-Semester vorgestellt. Die Präsentation fand mit Beteiligung des italienischen Wissenschaftsministers im Rahmen eines von der Tageszeitung Reppublica und der Universität Calabrien organisierten Webinars statt.

Eine erste vom Senat der DHBW initiierte Studie wurde von den Professorinnen Sabine Möbs (DHBW Heidenheim) und Kay Berkling (DHBW Karlsruhe) als DHBW-weite Umfrage umgesetzt. Mehr als 4.500 Teilnehmer*innen wurden zur technisch-didaktischen Eignung zehn verschiedener Videokonferenz-Werkzeuge befragt. Die zweite Studie wurde in einer Sitzung der Unterkommission Informatik angeregt. In dieser wurden die Einschätzungen und Erwartungen bezüglich der Zielerreichung von Onlinelehre untersucht. Diese zweite Studie wurde nahezu zeitgleich an ausgewählten Fakultäten internationaler Hochschulen, darunter Universitäten in Italien, Hongkong und Südafrika, durchgeführt und hatte insgesamt rund 2.000 Teilnehmer*innen.

 

Studien weisen den Weg für die Zeit nach der Corona-Pandemie

In seiner Eröffnung der Online-Konferenz betonte der italienische Wissenschaftsminister Gaetano Manfredi die Bedeutung nationaler und internationaler Studien für die zielgerichtete Weiterentwicklung des Universitätssystems nach der Corona-Pandemie. Professor Nicola Leone, Rektor der Universität Calabrien, verwies in seiner Begrüßung auf die Bedeutung der studentischen Einschätzungen und den erfolgreichen Umgang mit der Corona-Pandemie.
Die Fachbeiträge eröffnete Professor Dirk Saller (DHBW Mosbach) mit einem kurzen Überblick über das aus zwei Phasen zusammengesetzte Gesamtprojekt „CLUE“ (Corona Lockdown University Experience). Er betonte, dass die vorgestellten Ergebnisse als Zwischenergebnis der ersten Phase zu verstehen seien, in der die Situation zu Beginn des Corona-Semesters untersucht wurde. Er schloss seinen Vortrag anhand eines Graphen, der als hypothetischer Blick in die Zukunft verstanden werden und – bei geeigneten Erkenntnissen und Maßnahmen nach dem Corona-Lockdown – einen nachhaltigen Effizienzsprung in der Hochschullehre widerspiegeln solle.

Professor Roberto Guarasci, Direktor des Instituts DiCES der Universität Calabrien, stellte Zwischenergebnisse der internationalen Studie vor, denen zufolge sowohl an der DHBW als auch an der Universität Calabrien eine tendenziell neutrale bis positive Einschätzung der Befragten in Bezug auf den Umstieg auf Distance-Learning während des Corona-Lockdowns gemessen wurde.

 

In Phase zwei soll der Lernerfolg in den Fokus der Untersuchung rücken

DHBW-Professorin Sabine Möbs (DHBW Heidenheim) stellte die Ergebnisse der DHBW-weiten Umfrage vor, die mit 4.612 Teilnehmern eine beeindruckende Rücklaufquote vorweisen kann. Sie konnte aus den Ergebnissen ein erstes quantitatives Ranking der verwendeten Videokonferenz-Werkzeuge ableiten. Etwas überrascht zeigte sie sich von der nach wie vor vergleichsweise hohen Bedeutung eines „Distance-Learning-Frontalunterrichts“ aus Sicht der Studierenden.

Den Abschluss der Fachvorträge machte der Bildungswissenschaftler Professor Paolo Federighi (Universität Florenz), der die Gelegenheit nutzte, Politik und Presse für die Chancen des Lockdowns zu sensibilisieren. Man müsse nun die richtigen Erkenntnisse gewinnen und geeignete Maßnahmen auf den Weg bringen. Er betonte die Bedeutung von Phase zwei des CLUE-Projekts, in der man mit den neuesten Erkenntnissen und Instrumenten die „Learning-Outcomes“ eines Offline- und Online-Lernens vermessen und vergleichen müsse, um so einen kontinuierlichen Weg der Effizienzsteigerung erreichen zu können.

Zur Aufzeichnung in italienischer und englischer Sprache