Forschung zu Corona an der DHBW

Die weltweite Corona-Krise hat bereits vielfältige Folgen für das Gesundheitswesen, die Wirtschaft, die Arbeitswelt, den Bildungssektor und viele weitere Bereiche unseres alltäglichen Lebens. Auch unser soziales Miteinander wird sich nach der Krise nachhaltig verändert haben. Für den Umgang mit den Folgen sind sowohl während der Krise und für die Zeit danach wissenschaftliche Informationen wichtiger denn je. Forscher*innen der DHBW informieren über die verschiedenen Aspekte der Corona-Krise, ihre Folgen und präsentieren Lösungen, die den Umgang mit der derzeitigen Situation erleichtern.

Mehrsprachige Online-Plattform mit Beratungsangebot zu COVID-19

Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, DHBW Villingen-Schwenningen, Christiana Nolte, DHBW Villingen-Schwenningen, Kornelia Schlegel, DHBW Villingen-Schwenningen

Das Institut für Transkulturelle Gesundheitsforschung (ITG) der DHBW unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Kizilhan erhält Unterstützung vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg für den Aufbau einer Online-Plattform zum neuartigen Coronavirus (COVID-19) auf Deutsch und Kurdisch. Projektziel ist es, die psychosozialen Belastungen, die infolge der Corona-Pandemie auftreten, durch ein Informations- und Beratungsangebot zu reduzieren. Durch die individuellen Beratungsmöglichkeiten können die Forscher zudem über die Bereitstellungen von Informationen hinaus, aktuell gesellschaftlich relevante Themen besonders hervorheben.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekt der DHBW Villingen-Schwenningen.

 

Online-Umfrage zur psychosozialen Gesundheit

Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, Johanna Neumann, DHBW Villingen-Schwenningen

In einer wöchentlichen Befragung des Instituts für Transkulturelle Gesundheitsforschung (ITG) der DHBW Villingen-Schwenningen untersuchen die Forscher*innen unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Kizilhan die Folgen der COVID-19-Pandemie für die psychische Gesundheit der allgemeinen Bevölkerung. Sie wollen verstehen, mit welchen Sorgen sich die Menschen beschäftigen und wie sich das über die Zeit verändert. Die Wissenschaftler befürchten, dass auch nach der Pandemie viele der Ängste und sogar psychosomatische Störungen bleiben könnten. "Wir gehen davon aus, dass etwa 15 Prozent unter einer sogenannten Corona-Phobie leiden werden und dementsprechend auch professionelle Hilfe brauchen", so Prof. Dr. Dr. Kizilhan. Aus den Ergebnissen der Langzeitbefragung, die aktuell läuft, sollen neue Angebote, Interventions- und Präventionsmaßnahmen entwickelt werden.

Am 7.5.2020 berichtete der SWR über das Projekt.

 

Lehre und Lernen an der DHBW in Zeiten von Corona

Prof. Dr. Sabine Möbs, DHBW Heidenheim, Prof. Dr. Dirk Saller, DHBW Mosbach, Prof. Dr. Kay Berkling, DHBW Karlsruhe

Dieses Forschungsprojekt ist in zwei Phasen aufgebaut, welche sowohl die Entwicklungen zu Beginn des Lockdowns als auch die Erkenntnisse nach Semesterabschluss erfassen sollen. In einer ersten standortübergreifenden Umfrage der Phase 1 mit mehr als 4.500 Beteiligten an der DHBW wurden über 10 verschiedene Video Conferencing Tools hinsichtlich ihrer technisch-didaktischen Eignung bewertet. Eine zweite Befragung in Phase 1 mit ca. 900 Beteiligten beschäftigt sich mit Einschätzungen und Erwartungen bezüglich der Zielerreichung von Onlinelehre. Die DHBW steht hierzu im internationalen Austausch mit anderen Hochschulen, die diese zweite Befragung ebenfalls durchführen.

Eine erste Analyse der ersten Umfrage zeigt, dass hinsichtlich der Funktionalität der Video Conferencing (VC)-Tools, die reibungslose Vorlesungspräsentation für die Befragten im Vordergrund steht. Für Einsteiger in der Welt der Onlinevorlesung erscheint die reibungslose Präsentation zudem wichtiger zu sein, als zusätzliche kollaborative Funktionen des Tools. Die bisherigen Daten verweisen auf ähnliche Einschätzungen von Studierenden und Lehrenden. Sie unterscheiden sich jedoch bei der Bedeutung der Aufzeichnung von Veranstaltungen. Hier legen die Studierenden einen stärkeren Schwerpunkt. Sowohl die befragten Studierenden als auch die Lehrenden der zweiten Umfrage bewerten die eigenen Kompetenzen im Umgang mit den Werkzeugen der Onlinelehre wie auch die technische und organisatorische Unterstützung durch die Hochschule tendenziell als angemessen, um die Lernziele durch Onlinelehre erreichen zu können. Etwaige Defizite bei der Zielerreichung werden eher den Vorlesungsinhalten oder im Falle der Studierenden der eigenen Einstellung zugeschrieben.

Die Befragungen sollen in Phase 2 durch weitere Erhebungen gegen Jahresende ergänzt und methodisch verfeinert werden, um weitere Erkenntnisse zu den Fragestellungen zu gewinnen. Zudem soll das Thema Onlinelehre in die regelmäßig stattfindenden Lehrevaluationen einfließen.

 

Wahrnehmung und Bewertung des Online-Semesters an der DHBW

Prof. Dr. Ernst Deuer, DHBW Ravensburg, Prof. Dr. Thomas Meyer, DHBW Stuttgart

Im Rahmen einer mehrjährigen Panelstudie an der DHBW untersuchen Forscher*innen der DHBW standortübergreifend Erfolgskriterien und Hürden im Studienverlauf. Die nächste Erhebung wird sich auch mit der Frage befassen, wie das Online-Semester im Vergleich zum normalen Studienbetrieb wahrgenommen und bewertet wird.

 

Digitales Lernen in der Corona-Krise

Prof. Dr. Andrea Honal, DHBW Mannheim

Im Rahmen dieses Forschungsprojektes werden aktuell ausgewählte Studienkurse am DHBW Standort Mannheim zur Nutzung der E-Learning Plattform Moodle sowie des Video Conferencing Tools Blackboard während der Corona-Pandemie befragt. Die Stichprobe umfasst sowohl Studierende als auch Dozierende der DHBW Mannheim. Mit ersten Ergebnissen dieser umfassenden Befragung eines Standortes wird frühestens im Juli gerechnet.

 

Umfrage zum Studium während Corona im Rahmen des Studierenden Podcasts „Studium im Shutdown“

Prof. Dr. phil. habil. Ulf-Daniel Ehlers, DHBW Karlsruhe
Moderation & Umsetzung: Laura Eigbrecht, DHBW Karlsruhe
Technische Umsetzung: Elias Nozaki
Weitere Umsetzung: Patricia Bonaudo, Silke Huber, Emily Rauch

In einer neuen Podcast-Serie berichten Studierende davon, wie ihr Studien- und Lebensalltag in Zeiten des Corona-Shutdowns aussieht – und geben Anregungen, was Hochschulen aus ihrer Sicht jetzt lernen müssen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe NextEducation um Prof. Dr. Ulf-Daniel Ehlers, Professor für Bildungsmanagement und Lebenslanges Lernen an der DHBW Karlsruhe, wollen wissen, was sich für Studierende verändert hat und wie Studieren in Zeiten der Corona-Pandemie funktioniert. Was klappt, was nervt, was sind Überlebensstrategien und vor allem – wie geht es den Studierenden dabei? Ein weiteres Ziel des Projekts: Erfahren, was Hochschulen gerade besser machen könnten, was gut klappt und was sie für die Zukunft daraus lernen können. Denn nach dem Shutdown wird sich auch die Hochschullehre verändert haben.

Weitere Informationen:

https://nextskills.org/

Am 29. April 2020 berichtete der Deutschlandfunk über das Projekt

Pressemitteilung der DHBW Karlsruhe

 

Auswirkungen von Corona auf die Kinder- und Jugendarbeit

Prof. Dr. Thomas Meyer, DHBW Stuttgart

Prof. Dr. Meyer von der DHBW Stuttgart führt mithilfe eines standardisierten Fragebogen unter DHBW-Studierenden der Kinder- und Jugendarbeit (Grundgesamtheit ca. 200 Studierende) eine Umfrage durch. Dabei geht er der Fragestellung nach, welche Aktivitäten aktuell in diesem Arbeitsfeld Kindern und Jugendlichen angeboten werden. Dies ist insbesondere relevant, da Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit geschlossen sind und kaum Aktivitäten angeboten werden können. Die Studien soll hierbei auch aktuelle Alternativangebote aufzeigen.

 

Freizeitnutzung der Generation Z im Rahmen der Corona Pandemie

Prof. Dr. Carsten Schröer, DHBW Mannheim

Mittels einer zielgruppenspezifischen Umfrage geht der Forscher aus Mannheim der Frage nach, wie Personen zwischen 16 und 29 Jahren aktuell Freizeitangebote wahrnehmen. Zentrales Forschungsinteresse liegt dabei auf der Nutzung, dem Unterstützen sowie Vermissen von Angeboten im Veranstaltungsbereich. Mit ersten Ergebnissen ist Ende Juni zu rechnen.

 

Analyse zur Finanzierung im Gesundheitswesen

Prof. Dr. Björn Maier, DHBW Mannheim

In diesem Forschungsprojekt analysiert der Wissenschaftler die Ergebnis- und Liquiditätsproblematik für Krankenhäuser, die sich durch die seit 16. März 2020 veränderte Krankenhausfinanzierung ergibt. Hier zeigt sich die große Bedeutung des Wissenschafts-Praxistransfers. Ein entsprechendes Paper ist gerade in Vorbereitung.

 

Forschungsbasierte Lösungen im Einsatz

Schutzvisiere im 3D-Druck

Prof. Dr.-Ing. Markus Grieb, Wolfgang Müller, Khamis Jakob, DHBW Ravensburg

Stark im Einsatz ist derzeit der 3D-Drucker am Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg. Unter Aufsicht der Laboringenieure Wolfgang Müller und Khamis Jakob entstehen dort Halterungen für Schutzvisiere, wie sie gerade etwa im medizinischen Bereich oder in der Pflege zum Schutz gegen das Corona-Virus stark gefragt sind.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Forschungsprojekt der DHBW Ravensburg.

Auch an der DHBW Karlsruhe haben Prof. Dr. Axel Kaufmann sowie die Studierendeninitiative „MaskUp“ um den Studierenden Samuel Oesterle ähnliche Projekte initiiert und fertigen Face Shields für Beschäftigte im Gesundheitswesen aus dem 3D-Drucker.

 

DHBW und Folding@Home helfen, SARS-CoV2 zu entschlüsseln

Prof. Dr. Alexander Auch, DHBW Mosbach

Das dezentralisierte Rechenprojekt Folding@Home hilft bei der Bekämpfung zahlreicher Krankheiten, darunter inzwischen auch COVID-19. Mehrere Hunderttausend Teilnehmer stellen ihre PCs zur Verfügung, um die Struktur von Proteinen des Corona-Virus zu untersuchen. Prof. Dr. Auch initiierte die Unterstützung des Projekts an der DHBW Mosbach, indem er ebenfalls Rechenleistung von Servern zur Verfügung stellt.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekt.

Meldung der Rhein-Neckar-Zeitung