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Forschung, Innovation und Transfer

INTERVIEW MIT

Prof. Dr. Martina Klärle

Präsidentin der DHBW, sie vertritt den Bereich Forschung

FRAU KLÄRLE, SEIT 2022 HABEN SIE DAS AMT DER PRÄSIDENTIN DER DHBW INNE. WIE WÜRDEN SIE IHRE DHBW BEZÜGLICH FORSCHUNG, INNOVATION UND TRANSFER CHARAKTERISIEREN?

Unser Markenkern und damit auch unser Charakter der DHBW ist DUAL und REGIONAL, und genau so forschen wir auch. Wir forschen dual gemeinsam mit unseren 9.000 Dualen Partnern und wir forschen regional an den 12 Standorten übers ganze Land in Baden-Württemberg verteilt. An allen unseren Studienakademien, auch an den kleinsten wie im nördlichen Bad Mergentheim oder im südlichen Friedrichshafen, finden sich Weltunternehmen und Hidden Champions mit ihren Forschungsfragen.“

WAS IST DAS BESONDERE DER FORSCHUNG AN DER DHBW, WO LIEGT IHRE STÄRKE?

Die Stärke der Forschungs- und Innovationskraft liegt in der Regionalität unserer Hochschule, denn viele neue Ideen entstehen vor Ort in den Entwicklungsabteilungen unserer Dualen Partner. In Symbiose von Wissenschaft an der DHBW und Praxis bei den Dualen Partnern sind wir die regionalen Innovationsökosysteme, die das Land BadenWürttemberg ausmachen.
Eine weitere Stärke liegt in der engen Verzahnung von Lehre und Forschung. Durch die Praxisnähe der Lehre werden hier bereits viele Forschungsfragen intuitiv aufgegriffen. Unsere Vorlesungsräume sind Reallabore. Insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die keine eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen haben, sind wir ein verlässlicher Wissens- und Transferpartner. So unterstützen wir die KMU bei ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit.“

WAS SIND AUS IHRER SICHT DIE ERWARTUNGEN DER DUALEN PARTNER BEZÜGLICH FORSCHUNG, INNOVATION UND TRANSFER (FIT) AN DIE DHBW?

Die gesamte Gesellschaft befindet sich in einer großen Transformation. Einerseits gibt es eine große Verunsicherung, andererseits aber auch eine Aufbruchstimmung. Nachhaltigkeit und KI sind die neuen MUST-HAVEs. Deshalb steigen sehr viele unserer Partner in die Forschung ein, sehr viel mehr als noch vor 10 Jahren, und vor allem auch die KMU. Sie erwarten von uns, dass wir ein verlässlicher Wissenspartner sind, der sie begleitet, national wie auch international.“

WIE GEHEN INTERNATIONALISIERUNG UND FIT AN DER DHBW ZUSAMMEN?

Unsere Dualen Partner sind in großen Teilen international tätig. Für unsere großen Partner wie Mercedes, BOSCH und SAP ist die Internationalisierung seit jeher Pflicht. Im Zuge der Globalisierung besitzen nun nun auch die kleineren KMU mit 15 Mitarbeitenden internationale Standorte, z. B. in den USA oder in Asien. Und bei den Großen ändert sich die Dimension: Einer unserer Gründungsväter, Mercedes-Benz, baut derzeit seinen größten Standort in China auf. Besonders durch unsere Forschung wollen wir den Unternehmen helfen zu erkennen, welche Fragestellungen in Zukunft relevant werden. Die Dualen Partner helfen uns, unsere Lehrkonzepte mit deren Forschungsfragen weiterzuentwickeln.“

WO SEHEN SIE DIE ZUKÜNFTIGEN FORSCHUNGSFRAGEN, DIE WIR GEMEINSAM MIT DEN DUALEN PARTNERN BEANTWORTEN MÜSSEN?

Das sind im Wesentlich die Fragen, die sich in gesellschaftlichen Megatrends erkennen lassen, z. B. die neuen Entwicklungen im Bereich der Cyber Security. Denn sowohl die Unternehmen und sozialen Organisationen als auch wir als Land müssen uns gegen Angriffe im Netz verteidigen können, hier braucht es nicht nur Fachkräfte, sondern auch die neuesten Technologien. Natürlich ist die Entwicklung und verantwortungsvolle Nutzung von Künstlicher Intelligenz Hype und Entwicklungschance gleichermaßen. Hier gilt es weiterhin, vor der Welle zu sein. Die Fragen sind vielfältig und interdisziplinär, z. B. Wie lässt sich KI auch in der Pflege einsetzen?“

APROPOS INTERDISZIPLINARITÄT, WELCHE INTERDISZIPLINÄREN ANSÄTZE WERDEN IN DER FORSCHUNG AN DER DHBW VERFOLGT?

Neben den bereits genannten Entwicklungen der Digitalisierung und der Internationalisierung sind zwei weitere interdisziplinäre Bereiche besonders wichtig: Nachhaltigkeit und Diversity.

Wir streben an, die Forschungsförderung stark mit diesen Themen zu verbinden, da nahezu jede Forschungsarbeit die Nachhaltigkeit oder Diversity voranbringen kann, wenn sie richtig konzipiert ist, und so für die Gesellschaft gewinnbringend sein kann.

Gerade die Berücksichtigung von interdisziplinären Themen wie die Digitalisierung, die Internationalisierung, die Nachhaltigkeit oder die Vielfalt sind Erfolgsgaranten für den Wissenstransfer aus der Wissenschaft in die Praxis und umgekehrt.“

WIR HÖREN SIE OFT SAGEN, DASS DIE DHBW DIE TRANSFERHOCHSCHULE NUMMER 1 IST. WAS VERSTEHEN SIE IM KONTEXT DER FORSCHUNG DARUNTER?

Ein Blick in den Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung hilft, diese Frage einmal anders zu beantworten: Der Bund hat in den letzten Jahrzehnten sehr stark und auch einseitig die Exzellenz in der Grundlagenforschung unterstützt. Ich bin sehr glücklich darüber, dass sich dies nun wandelt. Die Worte aus dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung lesen sich wie eine Beschreibung des Markenkerns der DHBW: ‚Unser Ziel ist die Stärkung von anwendungsorientierter Forschung und Transfer zur Schaffung und Stärkung regionaler sowie überregionaler Innovationsökosysteme (…). Wir werden zeitlich und räumlich begrenzte Experimentierräume ermöglichen, in denen innovative Technologien, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen erprobt werden können.‘
Deshalb hat der Bund die Deutsche Agentur für Innovation und Transfer, die DATI gegründet, die in den nächsten Jahren umfangreiche Mittel für den Transfer bereitstellen wird. Wir haben ungeduldig auf die DATI gewartet und freuen uns sehr, dass sie nun in den Startblöcken steht. Bei der ersten Ausschreibung im Rahmen von DATIpilot konnten wir direkt 25 Anträge generieren. Das passt einfach wie die Faust aufs Auge.
Es gibt meines Wissens deutschlandweit, möglicherweise sogar weltweit, keine Hochschule, die mit 9.000 Dualen Partnern vertraglich verbunden ist und über ein ganzes Bundesland durch Lehre und Forschung den Transfer lebt. So stringent wie die DHBW – und das seit 50 Jahren – macht das keine andere Hochschule, und das macht uns mit Fug und Recht zur Transferhochschule Nr. 1.“

FRAU KLÄRLE, SIE HABEN MIT KEINEM WORT DAS PROMOTIONSRECHT ERWÄHNT. DÜRFEN WIR NACHFRAGEN, WARUM?

Ja, ich habe mit der Wissenschaftsministerin Frau Olschowski bei ihrem Antrittsbesuch im Mai 2023 besprochen, dass wir hinsichtlich unserer inhaltlichen Schwerpunkte ein ausgearbeitetes Konzept vorlegen, und das wird im Juni 2024 sein.“

WAS WÜNSCHEN SIE IHRER DHBW FÜR DAS JUBILÄ- UMSJAHR 2024 HINSICHTLICH DER FORSCHUNG?

Das Land Baden-Württemberg hat sich vor 50 Jahren einen eigenen neuen Hochschultyp gegönnt. Das war sehr mutig, und der Erfolg der DHBW in Lehre und Weiterbildung spricht für sich. Nicht umsonst sind wir inzwischen in Bezug auf die Studierendenzahlen seit einer ganzen Dekade die größte Hochschule des Landes Baden-Württemberg mit der größten Weiterbildungseinheit.
Durch die Gründung der DATI und den Fokus auf den Transfer aus der Wissenschaft in die Praxis und umgekehrt wünsche ich meiner DHBW, dass wir auch auf Bundesebene als Transferhochschule am Puls der Zeit wahrgenommen und unterstützt werden.“