„Helping Hands“ überzeugt beim European Design Award und holt Gold

Die Kommunikation zwischen medizinischem Personal und gehörlosen Menschen ist eine besondere Herausforderung. Christian Sobeck hat in seiner Bachelorarbeit Mediendesign an der DHBW Ravensburg daher einen Leitfaden für die Gebärdensprache mit dem Schwerpunkt Medizin entwickelt. Sein Projekt „Helping Hands“ wurde nun gleich zweifach beim European Design Award 2020 ausgezeichnet – Gold gab es in der Kategorie der selbstinitiierten Projekte und zusätzlich noch den großen Preis der Jury als besonders überzeugendes Beispiel für gesellschaftlich relevantes Design.

Kann Kommunikationsdesign die Situation von gehörlosen Menschen verbessern? Diese Frage war der Ausgangspunkt für die Bachelorarbeit von Christian Sobeck. Er konzentrierte sich dabei schnell auf die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Gehörlosen und medizinischem Personal. Interviews mit den Zielgruppen und weitere Recherchen schufen die Grundlagen und so entstand ein Toolkit bestehend aus Handbuch, Kommunikationskarten, Tafel und App mit ergänzenden Videos. Das Handbuch visualisiert die nötigen fachspezifischen Gebärden auf eine anschauliche Art, gibt aber auch Interessierten Einblicke in das Fingeralphabet. Gebärdensprachdozentin Kerstin begleitet dabei die Leser und zeigt die Gebärden, sie ist selbst gehörlos und leitet die mobile Gebärdensprachschule „AllerHand!“ in Augsburg. Unterstützt wird dies durch Kommunikationskarten, die wie eine Art Chat funktionieren, und eine App, die die wichtigsten Gebärden per Video abbildet. Rund 300.000 Menschen in Deutschland sind taub oder hörgeschädigt – ihnen kann „Helping Hands“ bei ihrer nonverbalen Kommunikation in Medizin und Pflege helfen.

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