Logistik in smarten Städten - Professor Stoller von der DHBW Lörrach als Honorarprofessor geehrt

Mehr als 4 Milliarden Menschen und damit mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt derzeit in Städten. Prognosen gehen davon aus, dass der Anteil der Menschen, die in Städten leben, im Jahr 2050 auf mehr als zwei Drittel steigen wird. Vor diesem Hintergrund gewinnt das Thema „Smart City“ immer mehr an Bedeutung. Dieser Begriff umfasst ganzheitliche Entwicklungskonzepte, mit denen Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, ökologischer und sozial inklusiver gestaltet werden sollen. Die damit einhergehenden technologiebasierten Veränderungen und Innovationen sind nicht nur in den westlichen Ländern präsent, sondern haben gerade in wirtschaftlich aufstrebenden bevölkerungsreichen Nationen wie Indien und China eine enorme Bedeutung.

„Smart City“ war daher auch das Thema einer deutsch-chinesischen Konferenz, die im Juni in Shanghai und Beijing stattgefunden hat und an der Prof. Dr. Christopher Stoller, Professor für Logistikmanagement and der DHBW Lörrach, auf Einladung von Baden-Württemberg International (BW-I) teilgenommen hat. Als Kompetenzzentrum des Landes Baden-Württemberg steht BW-I in- und ausländischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen als Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Internationalisierung zur Seite.

Außer dem Lörracher Logistikfachmann haben noch Experten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) sowie vom Smart City Institut an der Delegationsreise teilgenommen. Angeführt wurde die Delegation von Dr. Hai Sun, der den Länderbereich China in der BW-I Abteilung Wissenschaft, Forschung und Kunst leitet.

Professor Stoller sprach im Rahmen der „4th International Conference on Smart and Sustainable City“ in Shanghai als Hauptreferent zum Stand der Smarty City Logistics aus europäischer Sicht. Er machte dabei deutlich, dass in Europa Projekte im Rahmen von Smart City Logistics in der Regel auf die Reduktion von CO2-Emissionen oder Verkehrserleichterungen abzielten. Interessant war festzustellen, dass die Beiträge der chinesischen und australischen Teilnehmer Smart City eher als intelligente Lösung von Informations- und Kommunikationstechnologien verstanden, beispielsweise in Form intelligenter Verkehrsführungen. „Von solchen Bestrebungen können wir im Bereich der Logistik noch träumen“, so die Einschätzung von Stoller. Ebenfalls auf dem Programm stand der Besuch des Hongqiao Central Business District (CBD), einem Paradebeispiel von Smart City-Überlegungen und bereits realisiertes Megaprojekt und aus vier Stadtdistrikten und einem Transportation Hub, wo internationaler Flughafen, Schnellzugbahnhof und Unternehmen auf einer Gesamtfläche angesiedelt sind.

In der Hauptstadt fand an der Beijing Information Science & Technology University (BISTU) ein chinesisch-deutscher Workshop zum Thema Smart City statt, bei dem alle Referenten die Gelegenheit hatten, ihre Forschungsergebnisse im kollegialen Kreis zu diskutieren.

Ernennung zum Honorarprofessor in Beijing

In diesem Rahmen wurde Christopher Stoller vom Universitätspräsidenten Wang Yongsheng in Anerkennung seiner bisherigen beruflichen und akademischen Leistungen zum Honorarprofessor ernannt. Wang Yongsheng brachte zum Ausdruck, dass man sich von einem intensiven Erfahrungsaustausch mit der baden-württembergischen Delegation neue Ideen und Vorschläge für bestehende und zukünftige Herausforderungen der Urbanisierung und mögliche Lösungsansätze für Smart City erhoffe.