Studierende der DHBW Ravensburg forschen am Technikcampus mit dem Deutschen Roten Kreuz

Den Einsatz von Drohnen für Such- und Rettungseinsätze untersuchen künftig die Studierenden der DHBW Ravensburg in Kooperation mit dem Ortsverein Friedrichshafen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Die Zusammenarbeit „besiegelt“ haben (von links): Prof. Dr. Markus Grieb, Prof. Dr. Karl Trottler, Prof. Dr. Thomas Mannchen sowie vom DRK Holger Wiese, Uwe-Martin Prinz und Jan Hinrichs.

Studienarbeiten vom Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg sollen künftig die Arbeit des Ortsvereins Friedrichshafen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) unterstützen. Es geht darum zu erforschen, wie der Einsatz von Drohnen bei Such- und Rettungseinsätzen hilfreich sein kann.

„Unsere Studierenden beschäftigen sich bereits seit einigen Jahren in Studienarbeiten mit Multikopter-Projekten“, sagt Prof. Dr. Thomas Mannchen, Studiengangsleiter Luft- und Raumfahrttechnik an der DHBW Ravensburg. Das haben auch Stefanie Bernauer und Valentin Kellner mitbekommen. Beide studieren Elektrotechnik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg im Fallenbrunnen und beide sind auch Mitglied im DRK Friedrichshafen. Sie haben die Kooperation zwischen DRK und DHBW in dem Bereich initiiert. Eine Idee, die beide Beteiligten sofort begeistert hat.

„Hier an der DHBW sind wir natürlich auf die Technik fokussiert. Die Kooperation mit dem DRK bietet uns darüber hinaus die Gelegenheit, die Technik direkt vor Ort mit einem gesellschaftlichen Nutzen zu verbinden“, sagt Prof. Mannchen, der gemeinsam mit den Kollegen Prof. Dr. Karl Trottler und Prof. Dr. Markus Grieb die Studienarbeiten in diesem Bereich betreut. „Dieses Projekt ist eine einzigartige Möglichkeit, das technische Studium an der DHBW mit dem Dienst am Menschen zu verbinden“, findet auch DHBW-Student Valentin Kellner. Aufgekommen war die Idee bei einem Dienstabend, bei dem die Diskussion auf optische Systeme in der Automobilbranche kam. Beim Ortsverein Friedrichshafen des DRK ist man stolz auf die Initiative und das Engagement aus den eigenen Reihen. „Wir freuen uns auf interessante Projekte mit jungen motivierten Menschen“, sagt Jan Hinrichs.

Beim DRK und auch bei anderen Akteuren, die rund um das Thema Sicherheit, Rettung und Hilfe aktiv sind, sind Drohneneinsätze seit einiger Zeit ein wichtiges Thema. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) etwa sieht sie künftig als Standard im Katastrophenschutz. Und auch für die ehrenamtlichen Helfer der Roten Kreuzes könnte der Einsatz von Drohnen viele Möglichkeiten eröffnen.  Großes Potenzial sieht Hinrichs bei der Suche von Vermissten mit Wärmebildkameras und natürlich auch mit „normalen“ Kameras. „Diese Sucheinsätze sind für uns sehr personalintensiv, außerdem sind wir oft in schwer zugänglichem Gelände im Einsatz“, beschreibt Hinrichs. Drohnen könnten hier die Arbeit sinnvoll unterstützen. Möglichkeiten bieten Drohen immer dann, wenn der Überblick von oben wertvolle Hinweise gibt – also auch etwa bei der Regelung von Verkehr oder Einsatzkräften.

In jedem Fall bieten die vielfältigen Aufgaben des Roten Kreuzes den Studierenden der DHBW Ravensburg jede Menge Themen für ihre Studienarbeiten. Das DRK wird die Projekte begleiten und dabei vor allem auch die praktische Anwendung auf den Prüfstand stellen. Im Oktober starten die ersten Projekte. Wichtig ist den Akteuren auch, dass die Kooperation auf lange Sicht geplant ist.